Gefäßschutz so wichtig wie

Die Prävention von Gefäßschäden hat in der Therapie von Diabetikern inzwischen den gleichen Stellenwert wie die Blutzuckersenkung.
Bereits 50 Prozent der Diabetiker haben bei Diagnosestellung eine KHK. Frühzeitiges Screening Übergewichtiger mit besonderem Augenmerk auf das Lipidprofil scheint unerläßlich.
Die Therapie von Diabetikern muß sehr viel mehr gefäßorientiert sein, denn 78 Prozent der Patienten mit Typ-2-Diabetes sterben an vaskulären Komplikationen.

Als zentrale Ursache dafür gilt die Insulinresistenz, die nicht nur Veränderungen im Glukosestoffwechsel, sondern auch Dyslipidämie und endotheliale Dysfunktion bedingten. Hinzu kommt der mit der Insulinresistenz ebenfalls eng verknüpfte Bluthochdruck

Das erklärt, warum übergewichtige Hypertoniker bei genauer Untersuchung meist dem Stadium des Prä-Diabetes entsprächen.
Auffällig werden sie allerdings erst, wenn mit nachlassender Insulinsekretion das "metabolische Chaos" eintrete und der Diabetes mellitus manifest wird.

Für die konkrete Feststellung des Risikos für Gefäßkomplikationen bei Diabetikern hat die European Diabetes Policy Group Grenzwerte festgelegt:

Demnach besteht ein erhöhtes Risiko bei LDL-Cholesterin über 115 mg/dl, HDL-Cholesterin unter 46 mg/dl, Nüchtern-Triglyzeriden über 150 mg/dl, einem Blutdruck über 140/85 mmHg. Außerdem steigert ein Body-Mass-Index oberhalb 25 kg/m2 bei Männern und 24 kg/m2 bei Frauen das Risiko.
Mit diesen Anhaltspunkten können Patienten mit drohenden Gefäßschäden leichter entdeckt und präventiv behandelt werden.