Was ist Diabetikern vor weiten Reisen

Vier bis fünf Millionen aller Bundesbürger haben Typ-2-Diabetes. Davon brauchen 800 000 Patienten Insulin. Das Durchschnittsalter der erwachsenen Diabetiker beträgt 65 Jahre. In diesem Alter machen viele Menschen mit chronischen Krankheiten Fernreisen.
Tips für urlaubsfreudige Diabetiker:

  • Die Patienten sind oft tagelang unterwegs. Deshalb müssen Medikamente, ebenso wie Teststreifen und Diabetikerausweis - möglichst in englischer Sprache - stets griffbereit im Handgepäck sein. Spielmann: "Es hilft nicht, wenn sie im Koffer liegen und im Frachtraum verschwinden." Typ-1-Diabetiker sollten das Insulin kühl aufbewahren, in einer Kühlbox etwa, oder die Flugbegleiter bitten, das Medikament während des Fluges im Kühlschrank zu deponieren.
  • Injektionsbesteck sollte ausreichend mit an Bord genommen werden. Beim Einchecken sowie bei der Flughafenkontrolle ist es ratsam, die Krankheit anzugeben, um Diskussionen über potentiell gefährliche Injektionsnadeln zu vermeiden.
  • Ein Stück Traubenzucker in der Hemd- oder Hosentasche für den Notfall schützt vor Hypoglykämie. Ausreichend trinken, am besten Wasser, aber keinen Alkohol.
  • Was für daheim gilt, gilt im besonderen für die Tropen. Wegen des erhöhten Infektionsrisikos müssen sich Diabetiker adäquat vor Mückenstichen schützen, "und sie müssen immer ein super Schuhwerk tragen". Eingelaufene feste Schuhe also mit Strümpfen, um die anfälligen Füße vor Läsionen zu bewahren.

Bei Westflügen steigt der Insulinbedarf. Darauf müssen Diabetiker achten.
Bei Sprüngen über zum Beispiel sechs oder mehr Zeitzonen benötigen Diabetiker eine zusätzliche Insulindosis und eine zusätzliche Mahlzeit.
Bei Ostflügen hingegen verkürzt sich der Tag. Deshalb wird zur nächsten üblichen Hauptmahlzeit weniger gespritzt.