Homöopathika nach Bedarf geben

Die Dosierung homöopathischer Arzneimittel ist eine Kunst für sich. Fixe Dosierungsschemata, wie sie oft als Faustregel genannt werden, sind zumeist falsch.

So sei die Anweisung: dreimal täglich eine Tablette, wie sie für viele chemisch definierte Substanzen üblich ist, in der Homöopathie unzulässig.
Denn bei der Homöopathie handle es sich um eine Impulstherapie, bei der durch einen einmaligen Arzneireiz eine Reaktion im Körper in Gang gesetzt wird.

Das heißt: zuerst muß nach einmaliger Anwendung des homöopathischen Arzneimittels die Reaktion abgewartet werden. Tritt sie ein, darf sie - solange eine Wirkung vorhanden ist - nicht durch eine wiederholte Arzneimittel-Einnahme gestört werden.
In akuten Fällen klingt die Wirkung tiefer und mittlerer Potenzen (zum Beispiel D6 und D12) innerhalb einiger Stunden ab. Daraus wurde die Empfehlung "mehrmals täglich einnehmen" abgeleitet. Immer ist dennoch die Reaktion auf das Mittel zu beobachten und abzuwarten. Wird nämlich ein homöopathisches Arzneimittel zu häufig und zu schnell eingenommen, könne es unerwünschte Reaktionen auslösen. Dies sei vor allem bei den Hochpotenzen der Fall.


Für eine erste Orientierung empfiehlt das Homöopathie-Jahrbuch 1997/98 des DZVHÄ, erschienen im Sonntag-Verlag in Stuttgart. Im Kapitel "Goldene Regeln zur Einnahme" werden dort kurz und informativ Anworten auf die Fragen: Wo?, Wann?, Wieviel?, Wie oft? und Wirkdauer? gegeben.
Auch hier wird betont, daß homöopathische Arzneien nicht nach der Uhr, sondern nach Bedarf gegeben werden sollten. Die Wirkdauer des Mittels sei dann abhängig von der Intensität und Chronizität der Krankheit, der Empfindlichkeit des Patienten und der Qualität der Arznei.