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Lärm stört kindliche Sprachentwicklung

Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer Party: Stimmengewirr und Gelächter erfüllen den Raum. Plötzlich hören Sie, wie jemand ihren Namen nennt, und unwillkürlich schrecken Sie auf. Das Hören des eigenen Namens erzeugt bei uns sofort hohe Aufmerksamkeit. Selbst aus starken Hintergrundgeräuschen können wir ihn mühelos heraushören. Psychologen bezeichnen dieses Phänomen als den „Cocktail-Party-Effekt“.
Im Gegensatz zu Erwachsenen können sich Kinder bei lauten Hintergrundgeräuschen weniger gut auf einzelne Wörter konzentrieren. Das fanden Forscher der University of Maryland heraus. Sie spielten 100 Kindern Tonbandaufnahmen vor, auf denen der Name der Kinder genannt wurde. Die Aufnahmen waren zudem mit unterschiedlich starken Hintergrundgeräuschen versehen.
Es zeigte sich, dass es Kleinkindern sehr schwer fällt, ihren Namen herauszuhören. Erst mit zunehmendem Alter wird die Fähigkeit, einzelne Worte aus einer intensiven Geräuschkulisse herauszufiltern, erlernt.
Die Wissenschaftler schließen aus dieser Beobachtung, dass Kleinkinder möglichst nicht mit ständigem Hintergrundlärm, zum Beispiel von Fernseher oder Radio, aufwachsen sollten. Denn das aufmerksame Hören von Worten spielt beim Sprechen lernen eine wichtige Rolle.