Sie sind hier: Startseite » Infos » Mutter+Kind

Schwangerschaft: Keinen Kopf für Schmerzen

Auch wenn die Freude über eine Schwangerschaft bei den meisten Frauen groß ist, sind gerade die ersten Monate für viele nicht leicht. Der Körper stellt sich, nicht immer ganz problemlos, auf die Versorgung des heranwachsenden Fötus ein. Übelkeit, Müdigkeit und Heißhunger zählen zu den üblichen Schwangerschaftsbeschwerden, aber auch Kopfschmerzen sind häufig. Auf Schmerztabletten sollten werdende Mütter verzichten, denn die Einnahme kann sich auf das ungeborene Kind auswirken. Doch welche Alternativen gibt es?
„Gerade zu Beginn einer Schwangerschaft kann die hormonelle Umstellung Kopfschmerzen verursachen“, erklärt Adda Dumröse, Gesundheitswissenschaftlerin bei der Barmer GEK. „Meist gewöhnt sich der Organismus in den folgenden Wochen an die veränderte Chemie im Körper und die Kopfschmerzen treten gar nicht mehr oder zumindest seltener auf."
Die Ursachen für Kopfschmerzen im weiteren Verlauf der Schwangerschaft sind vielfältig: Stress, Überanstrengung, zu wenig Flüssigkeit oder ein zu niedriger Blutzuckerspiegel können sie auslösen. Vorsicht ist geboten, wenn die Schwangere unter bisher für sie neuen, besonders starken Kopfschmerzen leidet. Diese sollten schnellstmöglich vom Arzt abgeklärt werden, denn Kopfschmerzen können, zusammen mit anderen Symptomen, auch ein Hinweis für eine Präeklampsie sein. Dahinter verbirgt sich ein für Mutter und ungeborenes Baby gefährlich erhöhter Blutdruck, der engmaschig kontrolliert und gegebenenfalls behandelt werden muss.
Wer die Kopfschmerzen ohne Medikamente in den Griff bekommen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten.
„Das fängt schon beim Trinken an. Durch zu wenig Trinken lässt die Sauerstoffversorgung der Zellen nach und das kann zu Kopfschmerzen führen", meint Dumröse. Allgemein gilt: Zwei bis drei Liter Wasser, verdünnte Fruchtsaftschorlen oder ungesüsste Früchtetees sind gesunde Durstlöscher.
„Bei den ersten Anzeichen von Kopfschmerzen sollten Betroffene direkt ein Glas Wasser trinken. Manche Kopfschmerzgeplagte schwören auf eine Tasse Kaffee mit etwas Zitrone. Diese Mischung soll die Gefäße erweitern und gleichzeitig krampflösend wirken. Ob es wirklich hilft, muss allerdings jeder selbst testen", so Dumröse.

Bei akuten Kopfschmerzen kann Entspannung helfen. Klar im Vorteil sind dann Schwangere, die eine Entspannungsmethode wie autogenes Training oder auch progressive Muskelentspannung anwenden können. Ausreichend viel Schlaf und Bewegung an der frischen Luft können sich ebenfalls lindernd auswirken. Werdende Mütter, die sportlich gegen die Schmerzen angehen wollen, sollten sich Sportarten aussuchen, die beruhigend und ausgleichend wirken. „Yoga, Wandern oder Schwimmen erhöhen das Wohlbefinden und steigern gleichzeitig die Fitness. Das ist natürlich ein positiver Nebeneffekt für den gesamten Verlauf der Schwangerschaft und die anstehende Geburt", rät Dumröse. Auch die Essgewohnheiten können verändert werden, wenn man zu Kopfschmerzen neigt.
„Ursache für Kopfschmerzen kann ein absinkender Blutzuckerspiegel sein. Wer regelmäßig isst und nicht erst wartet, bis der Magen am Boden hängt, hält seinen Blutzuckerspiegel besser im Gleichgewicht und verringert so das Kopfschmerzrisiko", sagt Dumröse. Sinnvoll ist es außerdem, seine Ernährung der Schwangerschaft anzupassen. Lieber häufiger kleine Portionen, als die üblichen drei Hauptmahlzeiten zu sich nehmen. Das hilft, einem vor allem in der Schwangerschaft lästigen Völlegefühl vorzubeugen.
Auch Akupunktur kann gegen Kopfschmerzen helfen. Viele Hebammen haben dies als Angebot in ihrem Programm.