Arzneimittel und Grapefruits

Wenn es wärmer wird, greifen viele gern zu frischem Obst. Das ist gesund, kann aber auch Nachteile haben. „Viele Arzneistoffe reagieren in Kombination mit Lebensmitteln anders als gewünscht. Bei Alkohol und Milchprodukten ist das vielen bekannt. Aber auch die Grapefruit verträgt sich nicht mit allen Arzneien", erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer GEK.
Grund für mögliche Wechselwirkungen sind in der Grapefruit enthaltene Substanzen, die Enzyme in der Darmwand hemmen und so die Konzentration der Wirkstoffe erhöhen. „Bei CSE-Hemmern, die den Cholesterinspiegel senken sollen, kann sich die Wirkung ungewollt verstärken", so die Expertin. Die Folge: Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen und Magen-Darmbeschwerden können häufiger auftreten. Bei Mitteln, die zur Senkung des Blutdrucks oder für das Herz eingenommen werden – so genannten Kalziumkanalblockern – bestehe die Gefahr, dass diese in stark erhöhter Konzentration im Blutkreislauf auftreten und Schwindel und Herzbeschwerden verursachen. Günther: „Solche Wechselwirkungen nach dem Grapefruit-Verzehr müssen nicht, können aber auftreten. Dies gilt im Übrigen auch für Pampelmusen und Pomelos. Patienten mit Symptomen sollten umgehend mit einem Arzt sprechen."
Übrigens: Exotische Joghurts, Marmeladen und auch die beliebten Smoothies oder andere Säfte enthalten häufig Grapefruit-Extrakte.
Hier helfe ein Blick auf die Inhaltsstoffe.
Eine zeitliche Trennung von Medikamenteneinnahme und Grapefruitgenuss nützt nichts, Patienten können aber beruhigt zu anderen Obstsorten greifen.