Die Grippe und der Volksmund

Jetzt, wo die große Grippewelle des Jahres vorbei ist, kann man vielleicht schon wieder über einige Mären lachen, die sich um die Behandlung und Entstehung der Grippe ranken und rankten.

Da gab es jene, die empfahlen, bei Husten den linken Arm herunter hängen zu lassen, sich die Fußsohlen mit Zwiebel einzureiben oder bei Sonnenaufgang in einen Brombeerstrauch zu kriechen. Bei heftigem Niesen wurde geraten, sich Fußsohlen und Handflächen sowie Augen und Ohren mit Flanell abzureiben.


Mit einem lauten „Hatschi“ sollten dem Virus mit Schwung den Garaus machen. Ob das anschließende „Gesundheit“ seine heilende Wirkung tat, sei dahin gestellt.
Wo wir schon mal dabei sind: Früher wünschte man bei Niesen ein herzliches „Helf Gott“, da man befürchtete, die Seele würde mit dem Niesen aus dem Körper geschleudert und der Mensch somit anfällig für allerlei Unheil.

Überhaupt sagt der Volksmund der Nase eine Art Frühwarnfunktion nach: So soll sich bei Jucken im rechten Nasenflügel eine frohe Botschaft einstellen. Oder es heißt aus berufenem Munde: „Oh, prima, gibt Geld.“ Viele sehen in der juckenden Nase auch ein Zeichen dafür, dass jemand Liebes gerade einen Gedanken an den Besitzer des Riechorgans schickt. Obwohl, das sagt man doch auch dem Schluckauf nach, oder?