Gen-Bakterien gegen Krankheiten

In diesem Monat wollen sich zwölf Patienten einem riskanten Eingriff unterziehen: Im Amsterdamer Universitätskrankenhaus werden sie gentechnisch veränderte Bakterien einnehmen. Ein Menschenversuch, der unter Wissenschaftlern umstritten ist.
Denn die Folgen der Aufnahme sind unklar.

Der Einsatz genmanipulierter Bakterien ist ein absolutes Novum im Bereich der Medizin. Die in den menschlichen Körper geschleusten Organismen sollen Krankheiten heilen, indem sie Eiweißkörper produzieren.
Zu welchen körperlichen Veränderungen das führen kann, ist schwer vorherzusagen, schließlich handelt es sich bei den Bakterien um lebende Organismen, die ihre gentechnisch erzeugten Eigenschaften auch auf natürlich im Körper vorkommende Bakterienarten übertragen könnten.

Auch eine epidemieartige Verbreitung der künstlich eingeschleusten Bakterien ist denkbar. Schnell könnten sie sich auf andere Menschen übertragen. Somit handelt es sich um einen Eingriff mit ungewissem Ausgang.
Welchen Nutzen die Probanden von der Einnahme von Milliarden manipulierter Bakterien haben, wird sich zeigen. Ob die rote Gentechnik, der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen Segen oder Fluch bringen wird, bleibt abzuwarten.