Guaraná – Muntermacher aus Südamerika

Guaraná wächst als rankender Strauch oder Liane und kann bis zu zwölf Meter Höhe erreichen. Die Kapselfrucht färbt sich bei Reife orangerot, öffnet sich teilweise und enthält ein bis drei Samen. Die aufgesprungene Frucht mit ihrem Samen darin wirkt wie ein Auge. Die Früchte mit den bitter schmeckenden Kernen weisen einen hohen Koffeingehalt auf (4 bis 8 Prozent in der Trockenmasse).
Guaraná wird von den Indios im Amazonasgebiet seit Jahrhunderten genutzt und heute in Plantagen in Brasilien, Venezuela und Paraguay angebaut. Ähnlich wie bei Kakao und Schokolade nutzten die Indios die Guaraná-Paste. Sie wurde auch in der Volksmedizin eingesetzt, denn Guaraná wird eine leicht fiebersenkende Wirkung zugeschrieben und bei körperlicher Schwäche soll es das Durchhaltevermögen aufgrund seiner anregenden Wirkung stärken. Zudem dämpft es Hunger- und Durstgefühle.
Die die geschälten und getrockneten Samen werden zu einem hellbraunen Pulver - zum Teil mit Cassava-Mehl gemischt - zermahlen (sogenannte „pasta guarana"), in heißem oder kaltem Wasser aufgeschwemmt und mit Honig gesüßt getrunken.
Der Koffein-Gehalt der Paste beträgt drei bis sechs Prozent, der Tannin-Gehalt zwei bis drei Prozent. Beides führt zu einem äußerst herben bis sehr bitteren Geschmack. Guaraná wird daher in der Regel nicht pur konsumiert, sondern verschiedenen Lebensmitteln zugesetzt.
Guaranáextrakt ist beispielsweise die Grundlage für ein ebenfalls als Guaraná bezeichnetes limonadeähnliches Erfrischungsgetränk.
Aber auch Schokolade, Kaugummis sowie Kräuter- und Früchtetees werden damit "verfeinert" und als Wachmacher und Energiespender beworben.