Junge oder Mädchen: Geschlechterwah

„Familiy Balancing“ heißt das Zauberwort, auf das immer mehr Eltern in den USA schwören. Anders als in Deutschland können Eltern sich bei einer künstlichen Befruchtung das Geschlecht ihres Kindes aussuchen. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass rund ein Drittel der werdenden Eltern diese Möglichkeit nutzen würden. Manche Paare gehen tatsächlich den Weg der künstlichen Befruchtung, um den Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht ihres Nachwuchses zu realisieren.
Bei der künstlichen Befruchtung wird im Rahmen der Präimplantationsdiagnostik (PID) drei Tage nach dem Verschmelzen der Ei- mit der Samenzelle eine Zelle aus dem bereits entstandenen Vier- bzw. Achtzeller entnommen. Diese Zelle wird untersucht: Liegt eine XX-Kombination vor, wird aus den Zellen ein Mädchen. Liegt eine XY-Kombination vor, spricht das dafür, dass sich ein Junge entwickelt.
In Deutschland ist die PID bisher noch nicht erlaubt. In anderen Ländern, zum Beispiel in Großbritannien und Frankreich, wird sie eingesetzt, um Erbkrankheiten zu verhindern. Denn bestimmte Krankheiten treten nur bei einem Geschlecht auf. Liegt bereits ein Erkrankungsfall in der Familie vor, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit an das Kind weitergegeben wird, dann sehr groß. Eltern mit Krankheitsfällen in der Familie dürfen daher das Geschlecht ihres Kindes bestimmen. Muskeldystrophie tritt zum Beispiel nur bei Jungen auf. Ist bereits ein Kind in der Familie erkrankt, können sich die Eltern dazu entscheiden, nur werdende Mädchen in die Gebärmutter verpflanzen zu lassen.