Krankhaftes Kaufen

„Ich kauf mir was, kaufen macht soviel Spaß“ – die meisten Menschen gehen gerne shoppen. Aber das Vergnügen kann zur Sucht werden. Einer aktuellen Erhebung der Universität Hohenheim zufolge sind ca. sieben Prozent der Deutschen kaufsüchtig.
Oft verschulden sich die Betroffenen hoch, um ihrem Verlangen nachkommen zu können. Viele treiben sich selbst letztlich in den finanziellen Ruin.
Anders als Menschen mit einem normalen Verhältnis zum Einkaufen empfinden Kaufsüchtige kaum Freude an ihren neuen Sachen. Oft werden sie nach dem Kauf noch nicht einmal ausgepackt. Denn sie kaufen nicht, um ein materielles Bedürfnis zu befriedigen. Bei ihnen stellt das Kaufverhalten einen Kompensationsversuch dar. Die Betroffenen berichten oft davon, sich innerlich leer zu fühlen.
Über 80 Prozent der Kaufsüchtigen sind Frauen. Das Selbstwertgefühl der meisten von ihnen ist sehr gering. Auslöser der Kaufattacken sind meistens erlebte Konflikte.
Spezielle Therapien können die Betroffenen dabei unterstützen, sich von ihrer Sucht zu befreien. Ein erster wichtiger Schritt besteht in der Hinterfragung der Motive für das eigene Verhalten. Zudem werden die Teilnehmerinnen angehalten, nur noch mit Bargeld und nicht mehr mit EC oder Checkkarte einkaufen zu gehen, um spontanes, unkontrolliertes Kaufen zu verhindern.