Langeweile: Qualvolles Nichtstun

Endlich entspannen und einfach „nichts“ tun. Das klingt für viele verlockend. Wenn man es aber ausprobiert, erleben viele Menschen das Nichtstun als regelrechte Qual. Zu diesem Schluss zumindest kommen Wissenschaftler der Harvard University. In verschiedenen experimentellen Studien baten sie ihre Versuchspersonen, sich für einige Zeit nur mit ihren eigenen Gedanken zu beschäftigen. Die Probanden saßen dabei auf einem Stuhl und durften sich nicht ablenken, also weder Musik hören, ihr Handy nutzen noch sonstige Zerstreuung suchen.
Die meisten Versuchsteilnehmer berichteten, dass sie sich während der Zeit des „Nichtstuns“ unwohl gefühlt hätten. Das betraf nicht nur die jüngeren Probanden, sondern auch ältere. In einer weiteren Variation ihrer Studienreihe sollten sich die Probanden 15 Minuten lang mit sich selbst beschäftigen. Sie durften nur ihren Gedanken nachhängen, die einzige Ablenkung bestand in der Möglichkeit, sich selbst über einen Knopfdruck einen leichten Elektroschock zu verpassen.
Diese Möglichkeit der Ablenkung nutzen relativ viele Versuchsteilnehmer. Sie fügten sich lieber Schmerzen zu, um sich abzulenken, als sich nur mit ihren eigenen Gedanken auseinanderzusetzen.