Sinneswahrnehmung: Geschmack für Fett?

Wir Menschen nehmen fünf Geschmacksrichtungen wahr: Süß, sauer, bitter, Salzig und Umami.
„Umami“ bezeichnet den Geschmack von fleischigem, herzhaftem Essen. Er wird durch Glutamate erzeugt. Von Geburt an bevorzugen wir Süßes und mögen bittere Speisen weniger gerne. Entwicklungsgeschichtlich sind diese Präferenzen durchaus sinnvoll, signalisieren süße Noten, zum Beispiel bei Früchten, Reife und Genießbarkeit. Auch fettiges mundet uns gut. Denn Fett ist ein Geschmacksträger, und fettige Speisen sind sehr energiereich. Es machte also durchaus Sinn, wenn unsere Vorfahren vor Jahrmillionen im harten Kampf ums Überleben instinktiv energiereiche süße Nahrungsmittel bevorzugten. Dementsprechend würde es auch Sinn machen, wenn wir Menschen neben Geschmacksrezeptoren für Süßes und Saures auch solche für Fettiges hätten. Forscher konnten nun tatsächlich feststellen, dass wir auf der Zunge Rezeptoren besitzen, die auf Fett reagieren. Bisher ging man davon aus, dass wir Fett nur indirekt über Aromastoffe schmecken können. Dem entgegen sprechen die entdeckten Fettrezeptoren auf der Zunge.