Straßenverkehr: Die Ursachen von Stau

Wer kennt es nicht? Man hat es eilig, ist auf dem Weg zur Arbeit oder zu einem wichtigen Termin und plötzlich steht man im Stau. Nichts geht mehr, und schnell liegen die Nerven blank. Das einzige, was die meisten Verkehrsteilnehmer mehr nervt als kompletter Stau, ist Stop-and-Go-Verkehr:
Ein Stückchen vorfahren und stehen, ein Stückchen vorfahren und wieder stehen.
Stop-and-Go-Verkehr zerrt nicht nur an den Nerven, sondern erfordert auch höchste Konzentration. Aber vielleicht könnte der stockende Verkehrsfluss bald der Vergangenheit angehören.

Der Bochumer Wissenschaftler Martin Schreckenberg beschäftigt sich seit langer Zeit mit dem Phänomen Stau.
Mit Hilfe eines Modells ist es ihm und seinem Team nun gelungen, auf einer einspurigen Fahrbahn Stau und Stop-and-Go zu simulieren. Das individuelle Verhalten einzelner Autofahrer wird dabei berücksichtigt. Aus dem Modell ziehen die Experten den Schluss, dass der Stop-and-Go-Verkehr aufgrund übermäßiger Reaktionen des jeweiligen Hintermanns entsteht.
Fährt der Vordere an, beschleunigt der hinter ihm Fahrende unbewusst ein wenig mehr. Bremst der Vordere, bremst der Hintere ein wenig kräftiger. In diesem Verhalten liegt nach Ansicht der Forscher die Ursache für den wellenförmigen Verkehrsfluss.