„Süchtig“ nach Süßem

Schokolade und andere Süßigkeiten üben auf viele Menschen eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Kein Wunder, denn die Vorliebe für Süßes ist uns in die Wiege gelegt. Bei Bitterem reagieren wir hingegen tendenziell angeekelt. Schon Neugeborene verziehen angewidert das Gesicht, wenn sie etwas Bitteres oder Saures schmecken. Bei süßen Sachen hingegen lächeln sie. Der Grund, dass wir so sehr süße Speisen mögen, hängt mit unserer evolutionsbiologischen Entwicklung zusammen. Bitteres und Saures zeigt bei Früchten beispielsweise oft an, dass sie verdorben oder giftig sind, reifes Obst schmeckt hingegen süß.
Und noch etwas ist erstaunlich: Wenn wir Süßes essen, reagieren verschiedene Lustzentren im Gehirn. Unter anderem werden Endocannabinoide freigesetzt, die zu einer leichten Stimmungsverbesserung führen können. Süchtig macht Süßes hingegen nicht. Wer auf Zucker verzichtet, leidet nicht unter körperlichen oder ernsthaften psychischen Entzugserscheinungen