Tomaten: Gutes Aussehen statt Geschmack?

Sie sind das am häufigsten gekaufte Gemüse in Deutschland - Tomaten. Im Durchschnitt verzehrt jeder Deutsche ca. 22 Kilogramm Tomaten pro Jahr, etwa die Hälfte davon in Form frischer Tomaten. Rot und rund sollen sie sein, mit einer festen Haut und ausgeprägtem Eigengeschmack. Dieser ist nach einer Studie der University of California aber nicht immer vorhanden. Die US-Forscher gingen der Frage nach, warum manche Tomaten wässrig und fade schmecken. Als Ursache nennen sie die Züchtungsmethoden. Seit Jahrzehnten sei das Gemüse auf gutes Aussehen getrimmt worden. Denn die Verbraucher schätzen strahlend rote Früchte. Bei den heutigen Sorten wurde deswegen im Laufe der Züchtung ein Gen zerstört, das die Bildung von Geschmacksstoffen fördert. Dieses Gen sorgte auch für die Bildung von Chloroplasten, führte also dazu, dass sich die reifen Tomaten vollständig nicht vollständig rot färbten. Oft behielten sie im Bereich des Stiels grüne Stellen. Das weggezüchtete Gen machen die Forscher daher für das fehlende Aroma der Tomate verantwortlich. Hinzukommen dürften aber auch die Erntemethoden. In den USA werden die Früchte oft bereits geerntet, wenn sie noch grün sind.