Warum sind Weiß und Schwarz keine Farben

Der Sehsinn ist bei uns Menschen sehr dominant. Über 80% der Informationen unserer Außenwelt nehmen wir über unsere Augen auf. Normal Farbtüchtige können ca. zehn Millionen Farben
unterscheiden. Für Farbtheoretiker zählen Schwarz und Weiß aber nicht zu den Farben.
Der Grund für diese Abgrenzung zwischen Farben und Graustufen liegt in der Arbeitsweise unseres Sehsystems. Farben sehen wir nur, wenn ausreichend Licht vorhanden ist. Denn im Grunde stellen Farben nichts anderes dar, als verschiedene Wellenlängen des Lichts.
Wellen im Bereich von 400-750 Nanometern können wir erkennen. Kurzwelliges Licht erscheint blau, langwelliges rot. Das verdanken wir dem Zusammenspiel unserer Zapfen. Gemeinsam mit den Stäbchen, die für das Dämmerungssehen verantwortlich sind, liegen sie auf der Retina, unserer Netzhaut.
Bei Lichteinfall werden die Zapfen erregt und leiten die Informationen über die wahrgenommenen Lichtwellen an unser Gehirn weiter. Bei Lichtmangel sind hingegen nur die Stäbchen aktiv.
Sie sorgen dafür, dass wir auch bei relativer Dunkelheit noch etwas sehen können - allerdings keine Farben, sondern nur Schwarz, Weiß und Grau. Nicht umsonst sagt ein Sprichwort: „Nachts sind alle Katzen grau“. Wegen dieser Arbeitsaufteilung und der Tatsache, dass es sich bei Weiß und Schwarz um keine Spektralfarben handelt, zählt man die Graustufen nicht zu den Farben.