Sauerstoff läßt Wunden besser

Selbst chronische und schlecht heilende Wunden schließen sich schneller als mit üblichen Behandlungsmethoden, wenn regelmäßig ein Sauerstoff-Beutel über der Verletzung befestigt wird. Außerdem bildet sich weniger Narbengewebe.
Forscher um Chandan Sen von der Ohio State University erklären dies damit, daß der Sauerstoff das Wachstum neuer Zellen und neuer Blutgefäße fördert und die Wunde damit besser durchblutet wird.

Die Wissenschaftler haben die Methode bei 30 Patienten mit insgesamt 56 Wunden getestet - von akuten Unfallverletzungen über Operationswunden bis zu wundgelegenen Stellen und chronischen Geschwüren. Viele Patienten hatten Diabetes oder andere Leiden, die Wundheilung verschlechtern. Bei einigen hatten die Standardbehandlungen wie Nähen oder Wundsalben bisher versagt.
Die Forscher klebten durchsichtige Plastikbeutel auf die Haut rund um die Wunden. Reiner Sauerstoff im Beutel umströmte die offene Stelle vier Tage lang für rund 90 Minuten, dann folgte eine dreitägige Pause. Dies wiederholte sich, bis die Wunde geschlossen war.
Mehr als drei Viertel der Wunden heilte allein mit Sauerstoff, bei einigen Patienten vernähten die Chirurgen zusätzlich. Der Sauerstoff beschleunigte nicht nur die Heilung, er heilte auch besser und mit weniger wucherndem Narbengewebe. Am besten heilten akute Verletzungen und Operationswunden. Es gab keine Berichte über unerwünschte Wirkungen durch die Sauerstoffbehandlung