Ärgerlicher Tonfall aktiviert Hörzentrum

Bei einem Streit nehmen wir nicht nur wahr, was unser Gegenüber sagt, sondern auch wie. Wissenschaftler der Universität Genf haben in einem Experiment nun festgestellt, dass unser Gehirn zornige Stimmen anders verarbeitet als freundlich klingende.
In ihrer Studie spielten die Wissenschaftler den Probanden per Tonband aus bedeutungslosen Wortsilben bestehende Sätze vor. Schauspieler hatten sie zuvor entweder mit einer neutralen oder einer ärgerlichen Stimme vorgetragen.
Während die Versuchsteilnehmer die verschiedenen Stimmen hörten, untersuchten die Forscher deren Gehirnaktivität mittels der Magnetresonanztomografie.
Der Blick ins Gehirn der Probanden zeigte eine erhöhte Aktivität im oberen Schläfenlappen, der Region im Gehirn, in der Sprache verarbeitet wird, wenn die Probanden die ärgerlich klingenden Stimmen hörten.
Ärger in der Stimme sorgt den Wissenschaftlern zufolge für eine stärkere Aktivierung bestimmter Regionen im Gehirn, da wir Menschen über eine Art akustischem Frühwarnmechanismus verfügen.
Ein ärgerlicher Tonfall wird von uns unbewusst als ein Zeichen für einen möglichen Konflikt gedeutet. Die Folge ist, dass Geist und Körper in eine erhöhte Alarmbereitschaft versetzt werden