Daten zeigen, dass jährlich bis zu 200.000 Bundesb

Pro Jahr werden in Deutschland bis zu 200.000 Einwohner wegen akuter Alkoholprobleme behandelt - das ist das Ergebnis des Weißbuchs Prävention "Stress? Ursachen, Erklärungsmodelle und präventive Ansätze", das die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus ganz Deutschland und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) herausgegeben hat. "Der Suchtprävention muss im deutschen Gesundheitssystem ein höherer Stellenwert beigemessen werden als bisher, denn akute Alkoholprobleme verursachen neben persönlichem Leid auch hohe Kosten, die sowohl Bürger als auch Gesundheitssysteme belasten", betont Ingo Kailuweit, Vorstandvorsitzender der KKH.
Die Ergebnisse des Weißbuchs Prävention Stress geben Impulse an Wissenschaft, Politik und Praxis für die Entwicklung neuer Präventionsangebote. Denn: Laut den Daten ist ein Risikofaktor für Alkoholprobleme die Arbeitslosigkeit. Bei arbeitslosen Männern werden im Vergleich zu berufstätigen zwanzig und bei arbeitslosen Frauen neun Mal häufiger Störungen durch Alkohol diagnostiziert. Besorgniserregend sei zudem die Steigerung der Behandlungsraten Arbeitsloser innerhalb von vier Jahren um rund 60Prozent.
Erschreckend ist, dass dieses Verhalten auch schon im Kindes- und Jugendalter auftritt. "Es ist alarmierend, dass die Behandlungsrate bei Alkoholproblemen der 15- bis unter 20-jährigen Mädchen und jungen Frauen zwischen 2000 und 2003 um über 75 Prozent gestiegen ist", erklärt Kailuweit. Trotz der hohen Besteuerung von Alkopops und dadurch gesunkener Verkaufszahlen hat sich die Zahl der Krankenhausbehandlungen aufgrund akuter Alkoholvergiftungen in den Jahren 2004 und 2005 weiter erhöht. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Niedersachsen (VZN) umgehen die Hersteller von Alkopops die im August 2004 zum Jugendschutz erhobene Sondersteuer auf branntweinhaltige Mixgetränke mittlerweile, indem sie "Weinhaltige Cocktails" auf den Markt gebracht haben.
Das Weißbuch ist unter der ISBN-Nr. 3-540-32661-8 für 39,95 Euro im Buchhandel