Gefährliches Gehirndoping

Es klingt verlockend: Einfach eine Pille nehmen, und schon arbeitet das Gehirn schneller und effizienter. Man kann sich besser konzentrieren, mehr leisten und benötigt weniger Erholungspausen. Immer mehr junge gesunde Menschen nutzen „Gehirndoping“. Durch die Einnahme spezieller Medikamente, die Methylphenidat enthalten, wollen sie ihre kognitive Leistungsfähigkeit steigern. Ritalin, ein Medikament, das gegen ADHS entwickelt wurde, wird beispielsweise als „Dopingmittel“ eingesetzt. Zwar ist es verschreibungspflichtig, wer will, bekommt es aber ohne weiteres auf Schwarzmärkten. Ohne Risiken ist das Gehirndoping allerdings nicht. Denn bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist die Entwicklung des Gehirns noch nicht abgeschlossen. Experten warnen, dass die Einnahme der Medikamente bei gesunden Menschen zu einer dauerhaften Schädigung der Gehirnstrukturen führen kann.
Untersuchungen mit Ratten zeigen, dass die Leistungsfähigkeit des Arbeitsgedächtnisses durch das Gehirndoping beeinträchtigt wird.
Auch lassen sich negative Folgen für den präfrontalen Cortex nicht ausschließen. Diese Gehirnregion ist maßgeblich für Problemlösen, bewusstes Entscheiden und andere höhere kognitive Prozesse.