Hunde riechen Krebs

Wir Menschen können etwa 10.000 Düfte unterscheiden. Hunde können hingegen 100.000 Geruchsqualitäten und eine Million verschiedene Geruchsmoleküle voneinander unterscheiden. Schon winzige Konzentrationen reichen ihnen aus, um Gerüche wahrzunehmen.
Ein Forscherteam konnte nun nachweisen, dass Hunde sogar fähig sind, Brust- oder Lungenkrebs im Atem von Patienten wahrzunehmen.
An der Studie nahmen 86 Krebspatienten und 83 gesunde Probanden teil. Nachdem man fünf Hunde darauf trainiert hatte, auf Krebs im Atem zu reagieren, ließ man die Tiere an Röhrchen schnuppern, in die zuvor die Versuchsteilnehmer geatmet hatten. Es stellte sich heraus, dass die Tiere mit großer Zuverlässigkeit Krebs erschnüffelten.
Bisher war bekannt, dass Hunde am Geruch menschlichen Urins erkennen können, ob die Probe von einem Gesunden oder einem Menschen mit Blasenkrebs stammt. Nun gelang der Beleg, dass sie auch Brust- und Lungenkrebs riechen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich der Krebs in einem frühen Stadium befindet oder bereits fortgeschritten ist: Die Tiere nehmen flüchtige organische Verbindungen wahr, die von den Krebszellen gebildet werden. Diese Verbindungen auf anderem Wege nachzuweisen, gestaltet sich bisher als sehr schwierig. Besonders in sehr frühen Phasen wird Krebs mit den bisherigen Diagnosemethoden nicht immer erkannt. Dank ihrer Fähigkeiten könnten Hunde daher schon bald dazu beitragen, die herkömmlichen Diagnoseverfahren zuverlässiger zu machen.