Im Winter schon gegen Heuschnupfen

Etwa 30 Millionen Deutsche haben Allergien – Tendenz steigend. Menschen, die gegen Gräserpollen allergisch sind, können ihre Beschwerden nun leichter behandeln, berichtet die Zeitschrift „Healthy Living“.
Die Heuschnupfenbehandlung, die so genannte spezifische Immuntherapie (SIT), funktioniert jetzt mit der Grastablette, die seit diesem Monat in Deutschland zugelassen ist. Diese Pille mit einem Gräserpollenextrakt kann man zu Hause einnehmen, sie löst sich unter der Zunge auf. Dadurch gewöhnt sich das Immunsystem an die Allergene genauso wie bei der herkömmlichen SIT, bei der die Pollen vom Arzt unter die Haut gespritzt werden.
Die Behandlung mit der Grastablette sollte spätestens acht Wochen vor der Gräserpollensaison beginnen, also im Februar, und über drei Jahre fortgesetzt werden. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.
Auch für alle anderen Pollenallergiker, die keine Spritzen mögen, gibt es Neuigkeiten. Denn die so genannte sublinguale Immuntherapie (SLIT), bei der Tropfen einer Allergenlösung unter die Zunge geträufelt werden, ist seit diesem Herbst verbessert geworden. Während Betroffene die Dosierung bisher über einen bestimmten Zeitraum langsam steigern mussten, bleibt die Tropfenzahl jetzt konstant.
Zudem rät die Berliner Allergologin Prof. Margitta Worm von der Durchführung so genannter IgG-Bestimmungen zur Diagnose einer Nahrungsmittelallergie ab. Die Untersuchungen, die von vielen Labors als Privatleistung angeboten werden, seien sehr teuer und zum Nachweis einer klinisch relevanten Nahrungsmittelallergie nicht geeignet.