Krebsmittel gegen Alzheimer wirksam

Am Anfang treten meist kleine Gedächtnis- oder Aufmerksamkeitsprobleme auf. Die Betroffenen vergessen Dinge, werden „schusselig“. Oft leugnen sie, diese Probleme zu haben. Schwierigkeiten, sich an Termine zu erinnern oder komplexere Aufgaben zu lösen, treten im weiteren Krankheitsverlauf jedoch immer häufiger auf. Mit Fortschreiten der Krankheit fallen den Betroffenen selbst einfache Aufgaben zusehends schwerer. Im Endstadium sind die Betroffenen schließlich kaum noch in der Lage, rational zu handeln. Verwirrtheitszustände und Stimmungsschwankungen begleiten die Symptomatik. Der Grund für das voranschreitende Vergessen sind Eiweißablagerungen im Gehirn. Sie führen subtil und sukzessiv zur Abnahme der geistigen Kräfte. Heilbar ist Alzheimer derzeit nicht.
Auf einen Durchbruch bei der Alzheimer-Behandlung hoffen nun aber US-Forscher: Erstmals gelang es bei Mäusen, die Symptome der Demenz in kurzer Zeit rückgängig zu machen. Das Mittel, das diesen Erfolg bewirkte, ist eigentlich ein Krebsmedikament. „Bexaroten“ heißt es. Die Verabreichung von Bexaroten führte bei den Tieren dazu, dass sich die „Amyloid-Plaques“, wie die Eiweißablagerungen im Gehirn im Fachjargon heißen, sich zurückbildeten. In einem Zeitraum von zwei Wochen gingen bei den beobachten Mäusen etwa 75 Prozent der Ablagerungen zurück. Hoffnung besteht nun zurecht, dass das Medikament auch bei der Bekämpfung von Alzheimer beim Menschen helfen könnte.