Sehnenscheidenentzündung

"Tennisarm" bemerken die einen mit leidigem Blick auf den bandagierten Unterarm. „Sekretärinnenkrankheit“ schimpfen andere. Und die besonders Nickeligen nennen es einfach eine „faule Ausrede“, wenn die Betroffenen über brennende Schmerzen im Unterarm klagen. Dabei haben sie so Recht. Es tut weh – und zwar ordentlich. Irrtümliche Bezeichnung Mit Tennis hat die Erkrankung aber nun mal gar nichts zu tun. Eine Sehnenscheidenentzündung ist ganz einfach eine Überbelastung des Unterarms. Die entsteht, wenn der Arm lange und mit immer ähnlichen Bewegungen strapaziert wird. Wie etwa bei Menschen, die am Computer arbeiten oder an der Einkaufskasse. Manchmal entwickeln sich die Schmerzen langsam, manchmal schießt der Schmerz plötzlich vom Ellenbogen bis in die Hand. Im schlimmsten Fall schmerzt der Arm sogar in Ruhe. Die Ursachen Die Schmerzen sind Folge überlasteter Sehnenansätze. Die Sehnen verbinden den Oberarmknochen mit der Muskulatur im Handgelenk. Und diese Konstruktion ist eigentlich bei jeder Handbewegung gefordert. Durch die Überbelastung entstehen mikroskopisch kleine Risse im Gewebe der Sehnen. Diese kleinen Läsionen können sich entzünden, verhärten und lösen so den Schmerz aus.


Therapiemaßnahmen :

Sobald die ersten Beschwerden auftreten, sollte eingegriffen werden. Denn je länger die Schmerzen unbehandelt bleiben, desto länger dauert die Ausheilung. Insgesamt gibt es verschiedenste Therapieverfahren, auf die jeder Mensch reagiert unterschiedlich gut darauf. Es ist also meist ein wenig Experimentieren von Nöten. Grundsätzlich muss der Arm sofort ruhig gestellt werden. Das geschieht häufig durch einen Zink-Leinen-Verband oder eine Gipsschiene. Kalte Umschläge lindern den Schmerz und antientzündliche Mittel wie etwa Aspirin oder Diclofenac wirken günstig auf die Heilung. Lassen sich die Beschwerden so nicht in den Griff bekommen, helfen vielleicht Stoßwellen, die auch zur Zertrümmerung von Nierensteinen eingesetzt werden. Dadurch gelingt es manchmal, die Verhärtungen im Gewebe aufzulösen. Bei einigen wenigen Patienten bleibt jedoch nur noch die operative Korrektur, bei der der Chirurg die degenerierten Stellen entfernt. Bewegungstherapie Nach dem akuten Stadium sollte so zügig wie möglich mit einer gezielten Bewegungstherapie begonnen werden. Hier ein paar Übungen, die vorsichtig selbst durchgeführt werden können: - Legen Sie ein Gummiband um die Finger und spreizen Sie die Finger so weit wie möglich auseinander. Die Handfläche zeigt dabei zum Boden. Halten Sie die Spreizung etwa drei Sekunden und wiederholen Sie die Übung bis die Hand ermüdet. - Halten Sie einen Tennisball in der Hand und drücken ihn immer wieder fest zusammen.