Warum Stress auf den Magen schlägt

Wenn wir uns in einer Gefahrensituation befinden, schnellt automatisch der Adrenalinspiegel in die Höhe, der Puls steigt und wir sind hellwach und handlungsbereit. Dieses Reaktionsmuster bezeichnet man als „Stressreaktion“. Denn in einer brenzligen Situation wird unser Körper auf zwei mögliche Handlungsweisen vorbereitet: Angriff oder Flucht. Und das muss schnell erfolgen. Wenn unsere Vorfahren beim herannahenden Mammut lange überlegt hätten, was zu tun ist, gäbe es uns heute nicht.
Heutzutage sind es allerdings nicht mehr lebensbedrohliche Situationen, die zu Stress führen, sondern die Kleinigkeiten des Alltags wie der Stau auf der Autobahn, Zeit- und Termindruck oder der Streit mit dem Partner. Halten diese Stressauslöser an, sind sie ständig präsent, leben wir quasi in einer dauerhaften Stressreaktion. Wenn der Körper in derartigem Dauerstress ist und die Erholung fehlt, wird man krank. Schlaf- und Konzentrationsprobleme sind eine mögliche Folge von Dauerstress. Andere Symptome sind Verspannungen oder Magenbeschwerden.
Denn dauerhafter Stress schlägt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen.
Der Grund liegt darin, dass in der Stressphase die Aktivität der Verdauungsorgane zurückgefahren wird.
Damit wir schnell reagieren können, wird Energie in den Muskeln benötigt. Verdauungsprozesse würden in dem Moment nur stören.
Bei einer dauerhaft geringen Aktivierung der Verdauungsorgane kommt es aber schnell zu einer schlechten Durchblutung der Magenschleimhaut. Das wiederum kann dazu führen, dass die Magensäure die Schleimhaut angreift und schmerzhafte Entzündungen in Magen oder Darm resultieren.