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Lästig, lästig: der Scheidenpilz

Einige Frauen haben sie „ständig“, andere selten, die wenigsten nie: Die unliebsame Infektion der Scheide mit dem Hefepilz „Candida albicans“. Das biologische Schicksal dieses Pilzes will es nun einmal, dass er sich bei etwa 37 Grad Celsius in einem feucht-warmen Klima am Besten fühlt und gut vermehren kann.

Damit bietet die weibliche Scheide ein wahres „Eldorado“ für den kleinen Keim. Die üblichen Symptome sind: Juckreiz, Brennen und vermehrter, weißlicher Ausfluss, der möglicherweise leicht süßlich riecht.
Manche Frauen klagen auch über Brennen beim Wasserlassen oder leichte Schwellungen im Genitalbereich.

Eigentlich normal: Bakterien und Co. im Scheidenmilieu Dabei ist das Schleimhautmilieu dort wahrlich keine sterile Angelegenheit. Diverse Bakterien und Pilzsporen sind durchaus natürlicherweise vorhanden.
Eindeutig in der mikrobiellen Überzahl: die Laktobazillen. Sie produzieren durch ihren Stoffwechsel Milchsäure. Die wiederum macht das ph-milieu in der Scheide leicht sauer, so dass andere - unliebsame Keimgenossen – sich dort nicht „wohl“ fühlen.

Und sofern keine Störung vorliegt, bilden die verschiedenen Komponenten ein ausgewogenes System, dass für das richtige Gleichgewicht sorgt. Unruhestifter des Gleichgewicht Auch der Candida gehört in ganz geringer Menge zum Scheidenmilieu. Geraten die Pilze jedoch in die „Überzahl“, können sie eine Infektion auslösen.

Nur selten gelangen sie von außen an die Schleimhaut. Wenn doch, dann am ehesten durch Handtücher, durch direkten Kontakt in unsauberen Saunen und Toiletten oder durch Geschlechtsverkehr. Viel häufiger und wahrscheinlicher ist eine „innere“ Ursache, die die Störung im Gleichgewicht auslöst.

  • Zu den häufigen Auslösern gehören: - hormonelle Umstellungen: Jedes „hormonelle Chaos“ begünstigt das Entstehen einer Scheideninfektion. Beispielsweise bei pubertierenden Mädchen, während und nach der Schwangerschaft, bei Einnahme der Anti-Babypille - Medikamente: Etwa Antibiotika, Kortison oder Chemotherapien. Antibiotika bekämpfen nicht nur die krankheitserregenden Bakterien, sondern auch die natürlichen Ansiedlungen auf der Haut und Schleimhaut. Kortison und Chemotherapeutika greifen die Immunabwehr an und führen oft zu so genannten „Sekundärinfektionen“ wie Pilzinfektionen, bakteriellen Entzündungen (Bronchitiden, Durchfällen u.ä.)
  • - Bei Begünstigungen des feucht-warmen Klimas: Das wird durch so einfache Sachen wie das Tragen von Perlonstrümpfen, Einlage von kunststoffbeschichteten Slipeinlagen und das Tragen von enger, synthetischer Kleidung erzeugt.
  • - Falsche Pflege: Anti-bakterielle Waschlotions, Chlorwasser oder andere aggressive Stoffe sind dem anfälligen Milieu auch nicht gerade zuträglich .

Die Infektion ist da. Was ist zu tun? Grundsätzlich gilt: Bei ersten Auftreten sollte ein Besuch beim Gynäkologen anstehen. Der wird ein „Anti-Mykotikum“ verschreiben, das aus Salbe und Zäpfchen besteht und meist schnell und zuverlässig wirkt. Viele Frauen, die das Problem bereits kennen, werden sich den Gang zum Arzt sparen und sich direkt die nötigen Medikamente beschaffen. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden.

Hat sich allerdings nach der üblichen Therapie keine wesentliche Besserung eingestellt, sollten Ursache für die Infektion und Art des Keims durch einen Abstrich bestimmt werden. Während der medikamentösen Therapie sollten Handtücher und Wäsche einmal täglich gewechselt, die Wäsche bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Eine Kochwäsche ist nicht nötig, Temperaturen von 60 Grad überlebt keine Pilz!