Ärgerliche Männer fallen auf
Alle Menschen auf der Welt zeigen Emotionen in gleicher Art und Weise. Deswegen fällt es uns relativ leicht, die Stimmung eines Menschen an seinem Gesichtsausdruck abzulesen. Wir erkennen sogar recht schnell, ob die Gefühle unseres Gegenübers echt oder vorgespielt sind.
Mit der Frage, ob alle Gemütszustände des Gegenübers gleich schnell erkannt werden, beschäftigte sich nun ein australisch-amerikanisches Forscherteam. Die Wissenschaftler des MIT (Massachusetts Institute of Technology) präsentierten ihren Probanden Fotos von Menschen mit verschiedenen Gesichtsausdrücken. Die Männer- und Frauengesichter zeigten Emotionen wie Ärger, Überraschung oder Trauer.
Es stellte sich heraus, dass die Versuchsteilnehmer Gesichter mit ärgerlichem Ausdruck am schnellsten identifizieren konnten. Ingesamt erkannten dabei die Männer ein wenig schneller als die Frauen Anzeichen für Wut. Zudem wurde Ärger sowohl von den weiblichen als auch den männlichen Probanden besonders schnell bemerkt, wenn es sich um ein Männergesicht handelte.
Den Angaben des Forscherteams zufolge ist die Ursache dafür evolutionsbedingt. Das schnelle Erkennen von Gefahren war besonders in der frühen menschlichen Geschichte überlebenswichtig. Auch heute noch reagieren wir bei Gewahrwerden einer Gefahr instinktiv mit Angriff oder Flucht. Unser Körper schüttet Stresshormone aus und versetzt uns in Alarmbereitschaft. Da Männer tendenziell größer und stärker sind als Frauen, geht von ihnen auch eine potenziell größere Bedrohung aus. Daher wird ein wütender Gesichtsausdruck bei Männern besonders schnell erkannt.
