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Potenzschwäche oft noch Tabuthema

Eine der größten epidemiologischen Studien zur Männergesundheit hat erneut die weite Verbreitung der erektilen Dysfunktion (ED) bestätigt: Demnach hat einer von sechs Männern zwischen 20 und 75 Jahren eine Potenzschwäche. Zugleich wurden aber auch Unsicherheiten und Vorurteile bei Patienten sowie Defizite in der Therapie betroffener Männer klar.
Bei der MALES-Studie (Men’s Attitudes to Life Events and Sexuality) sind fast 28 000 Männer in weltweit acht Ländern befragt worden, unter anderem auch Männer in Deutschland.
Die Ergebnisse bestätigten Daten früherer Studien, wonach jeder zweite Mann über 40 von einer ED betroffen ist, wie Professor William Fisher aus in London in Kanada beim Kongreß der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) in Wien gesagt hat.
Von 100 Männern mit ED würden nur 58 mit ihrem Arzt über das Erektionsproblem sprechen und nur 22 Prozent gaben an, mehr als einmal einen PDE-5-Hemmer eingenommen zu haben, sagte Fisher. "Zu unserer Überraschung meinen viele Männer, diese Medikamente seien gefährlich", so der kanadische Psychologe. Andere würden ihre Problem gerne lösen, wissen aber nicht, mit wem sie sprechen können.
Oder es ist betroffenen Männern geradezu unmöglich, mit jemandem persönlich über ED zu sprechen, sagte Fisher bei einer von den beiden Unternehmen Bayer Healthcare und GlaxoSmithKline unterstützten Veranstaltung. Die Unternehmen bieten den PDE-5-Hemmer Vardenafil als Levitra® an.
Fisher und seine Kollegen sprachen sich für eine Aufklärungskampagne aus, die sowohl Patienten, deren Partner, aber auch Ärzte ansprechen sollte. Da nur 16 Prozent der ED-Patienten zum Zeitpunkt der Befragung überhaupt regelmäßig ein Medikament gegen ED erhielten, forderte Fisher Ärzte auf, von sich aus auf die Männer zuzugehen und über die Problematik zu sprechen.
Die kompletten Ergebnisse der MALES-Studie sollen im Frühjahr publiziert werden.