Ecstasy als Medikament?

Ecstasy zählt zu den Halluzinogenen. Der Konsum löst Veränderungen in der Sinneswahrnehmung aus und ruft ein allgemeines Wohlgefühl und dem Eindruck, in Harmonie zu anderen Menschen zu stehen, hervor. Verantwortlich für diese Wirkungen ist der Hauptbestandteil der Partydroge, das sogenannte MDMA (Methylendioxymethamphetamin). Diesen Hauptbestandteil wollen nun einige US-Wissenschaftler zur Behandlung von PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung) verwenden.
PTBS kann durch extreme Erfahrungen, zum Beispiel das Erleben einer Naturkatastrophe, hervorgerufen werden. Traumatische Erfahrungen können auch Krieg oder Vergewaltigung sein. Die Opfer leiden auch noch Jahre nach dem Erlebten unter Angstzuständen. In sogenannten „Flashbacks“ drängen sich die schrecklichen Erinnerungen wieder und wieder in ihr Bewusstsein. Panikattacken oder Emotionslosigkeit können die Folge sein.
Die Behandlung der PTBS erfolgt bisher häufig in Form einer Psychotherapie, in einigen Fällen werden auch bestimmte Medikamente, sogenannte „Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer“ verschrieben. Sie verhindern, dass das „Glückshormon“ Serotonin nach seiner Ausschüttung wieder in die Nervenzellen gelangt. Dadurch bleibt es länger wirksam und wirkt positiv auf die Stimmung der Betroffenen. Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer werden aufgrund dieser Wirkung auch zur Behandlung von Angststörungen und Depressionen eingesetzt. Ähnlich wie Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer wirkt MDMA. Noch in den 60er Jahren wurde MDMA zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Heute steht es auf der Liste der illegalen Drogen. Entsprechend skeptisch wird die Forderung, MDMA zur Behandlung von PTBS wieder einzusetzen, von vielen Experten bewertet. Erste Studien zur Wirkungsweise von MDMA im Rahmen der Therapie von PTBS und Angststörungen sollen dennoch bald beginnen.