Schmerzmittel aus Schneckengift

Ihr Stich kann zum Tode führen. Das Nervengift der Meeresschnecke Conus magnus ist hoch toxisch. Doch es enthält einen wertvollen Wirkstoff. Er blockiert die Kalziumkanäle in den Nervenzellen. Dadurch wird die Signalübertragung zum Gehirn unterbrochen und das Schmerzempfinden verhindert. Der Wirkstoff ist die Grundsubstanz für ein neuartiges Medikament, das in den USA entwickelt worden ist. Bereits im Sommer dieses Jahres könnte es in Deutschland auf den Markt kommen. Anders als übliche Schmerzmittel basiert das Medikament mit Namen „Prialt“ nicht auf Opiaten. Dadurch könnten die üblichen Nebenwirkungen bei Schmerzmitteln verringert werden. Prialt wird in den USA bereits eingesetzt, um die Schmerzen von Krebspatienten zu lindern.
Ein Wirkstoff, der zum Absterben von Tumorzellen beiträgt, wird zudem gerade untersucht. Mainzer Forscher konnten die Substanz mit dem Namen „Sorbicillacton“ aus Pilzen gewinnen, die in Meeresschwämmen siedeln. Ziel ist es, sie chemisch zu replizieren, um so ein Medikament gegen Blutkrebs zu gewinnen. Bereits im nächsten Jahr sollen die ersten Tests mit dem Wirkstoff beginnen.