ADHS-Medikament Ritalin als Szenedroge
In den letzten Jahren ist die Anzahl von Kindern, bei denen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätssyndrom) diagnostiziert wird, rapide gestiegen. Symptomatisch lässt sich ADHS durch mangelnde Aufmerksamkeit und Konzentrationsschwäche kennzeichnen. Die betroffenen Kinder schweifen schnell mit ihren Gedanken ab, wollen sich ständig mit verschiedenen Dingen beschäftigen. Motorisch fallen sie durch ihren starken Bewegungsdrang und ihre unkontrollierten Verhaltensweisen auf.
Behandelt wird ADHS häufig medikamentös. Markt führend ist das Mittel „Ritalin“. In Deutschland hat sich sein Verbrauch in den letzten acht Jahren verzehnfacht. Und längst wird Ritalin nicht mehr nur als Medikament eingesetzt. In der Drogenszene werden die Tabletten als Ersatz für Speed vertrieben. Das in den Tabletten enthaltene Methylphenidat wirkt auf Personen mit ADHS beruhigend. Nehmen gesunde Erwachsene ein mehrfaches der Tagesdosis zur ADHS-Behandlung ein, wirkt die Substanz stimulierend. Die Konsumenten fühlen sich hellwach und angeregt. Halluzinationen können im Verlauf eines Trips auftreten. Die psychischen und physischen Kosten des Missbrauchs sind jedoch hoch.
Methylphenidat kann zu starker psychischer Abhängigkeit führen. Weitere Folgen des Medikamentenmissbrauchs sind Gereiztheit, Schwindel und Schlafstörungen. Bei fortgesetztem Missbrauch können drastische Persönlichkeitsveränderungen resultieren. Wird Methylphenidat per Spritze injiziert, verengen sich die Blutgefäße stark und können verstopfen. Dies kann zum Absterben von Extremitäten führen.