Erfundene Sexsucht?

Die Betroffenen berichten, ein unstillbares Verlangen nach Sex treibe sie um. Sexsucht wird in den USA zunehmend diskutiert, dabei steht gar nicht fest, ob Sex eine „Sucht“ im eigentlichen Sinne darstellen kann. Zudem ist fraglich, welche Zwecke einige der Selbsthilfegruppen verfolgen. Unter den Gruppierungen sind solche, die sehr konservative, prüde Weltbilder und Ansichten zum sexuellen Kontakt zwischen Menschen propagieren – vom Saulus zum Paulus soll quasi die „Verwandlung“ des Sexsüchtigen erfolgen. Auch gibt es keine Methode, mit der sich die Sucht nach Sex zweifelsfrei diagnostizieren ließe. Dieser Umstand ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass es schwierig ist, die Menge Sex festzulegen, die für einen Menschen schädigend wirkt. Inwiefern individueller Leidensdruck entsteht, wenn der Betroffene nicht zum ersehnten Orgasmus kommt, lässt sich schwerlich messen.
Und, wie gesagt, auch gerade der von vielen Selbsthilfegruppen propagierte Sexverzicht als bestes Mittel gegen die „Sucht“ ist nicht unumstritten.