Evolution: Bitterer Geschmack als Warnung

Bereits Neugeborene reagieren auf den Geschmack von Nahrung. Bei Süßem lächeln sie, bei sauer schmeckenden Speisen verziehen sie angewidert das Gesicht. Auch Bitteres mögen Kinder meist nicht. Der Grund liegt in den Genen.
Die Abneigung gegen bitter schmeckenden Dingen ist uns Menschen angeboren. Denn sie stellte einmal einen Evolutionsvorteil dar. Was in der Natur bitter schmeckt, ob Blätter oder Früchte, enthält oft zyanidhaltige Substanzen und ist damit meistens giftig.
Dass Menschen bereits vor mehr als 80.000 Jahren Bitterstoffe schmecken konnten, konnte nun ein Forscherteam nachweisen. Es gelang ihnen zudem, das Gen auszumachen, das es uns ermöglicht, Bitteres zu identifizieren. In ihrer Genanalyse untersuchten sie das Erbgut von fast 1000 Menschen aus sechzig verschiedenen Volksgruppen. Ihren Ergebnissen zufolge bildete sich dieses spezielle Gen beim Menschen bereits vor 80.000 bis 800.000 Jahren.