Homunculus – wie unser Gehirn unseren Körper sieht

Betrachtet man den so genannten „Homunculus“, fällt zunächst das große Gesicht auf. Die Augen scheinen riesig zu sein, ebenso Zunge und Mund. Dafür sind die Gliedmaße kurz und dünn. Der Homunculus als Figur repräsentiert, wie der unser Körper im Gehirn abgebildet ist. Seit längerer Zeit schon weiß man, dass es nicht die Aktivität der Nervenzellen in Form ihrer Intensität alleine ist, mit der unser Gehirn die Reize aus der Umwelt codiert, vielmehr bestimmt der Ort im Gehirn, an dem die Information verarbeitet wird, um welche Art von Informationen es sich handelt.
Die einzelnen Bereiche unseres Körpers dienen mehr oder minder stark als „Empfangsstationen“ für Umweltsignale. Eine dieser Empfangsstationen ist unsere Haut.
Sie ist unterschiedlich sensibel.
Besonders sensibel ist sie im Bereich der Hände, weniger auf dem Rücken. Die Sensibilität unserer Sinnesorgane spielt sich in der Darstellung des Homunculus wider. Seine Hände sind sehr groß, da sie sehr sensibel für Außenreize sind.
Eine entsprechend große Fläche des Gehirns ist daher auch für die Verarbeitung ihrer Informationen zuständig.
Setzt man die Gehirnareale, also die Sensibilität der Sinnessysteme, mit der Größe der Körperteile gleich, resultiert der Homunculus mit seinen überproportionierten Händen, Lippen und Augen.