Immunpräparate sind oft unnütz

Wenn das Kind krank ist, wollen Eltern das schnelle Genesen fördern. Im Glauben, Gutes zu tun und geben viele dem Nachwuchs dann Präparate, die seine Immunabwehr stärken sollen. Doch die Wirkung derartiger Mittel, wie zum Beispiel Echinacea-Produkte, ist umstritten.

Viele Studien sprechen den meist aus Pflanzen gewonnenen Substanzen einen gesundheitsfördernden Einfluss ab. Dass Eltern dennoch auf sie zurückgreifen, liegt daran, dass viele den Eindruck haben, ihr Kind sei häufiger krank als andere. Doch meist ist dieser Eindruck falsch.

Denn durchschnittlich bekommen Kleinkinder jährlich bis zu acht Infektionen. Ein leichter Schnupfen oder Husten ist also kein Grund zur Sorge. Dass Kinder öfter krank werden als Erwachsene, hängt übrigens tatsächlich mit ihrem Immunsystem zusammen. Denn ihr Abwehrsystem ist noch nicht so „trainiert“ wie das eines Erwachsenen. Mit jeder Erkrankung wird die Immunabwehr des Körpers stärker. Wurde eine Virusinfektion vom Körper abgewehrt, ist es unwahrscheinlich, dass dieselben Erreger ein zweites Mal zur Erkrankung führen. Dieser Mechanismus der eigenen Stärkung der Abwehr erfolgt automatisch – Auch ohne die Gabe immunabwehrstärkender Mittel.