Impfen: Immer (noch) wichtig

In den vergangenen Monaten erschienen einige Umfrage- und Studienergebnisse zum Thema ‚Impfen’. Sie zeigen, dass es erhebliche Lücken gibt – und damit Luft nach oben, was die Aufklärungs- und Durchimpfungsrate betrifft.

Grippeimpfung: „Unwichtig“?
Obwohl jedes Jahr die Bedeutung der Grippe-Impfung gerade für bestimmte Gruppen fast schon gebetsmühlenartig wiederholt wird, hält etwas mehr als die Hälfte der Erwachsenen den Grippeschutz für unwichtig. Und obwohl die Impfung für beide Gruppen empfohlen ist, lassen sich nur etwa 42 Prozent der chronisch Erkrankten und 52 Prozent der Menschen ab 60 Jahren jährlich gegen die Influenza impfen. Wohl unbekannt ist, dass im Mittel 7.600 Menschen pro Jahr an den Folgen der Influenza sterben – in erster Linie Ältere und chronisch Kranke.
Tetanus? Glaub ja. Masern? Denke wohl.
Nicht nur in der Beurteilung der Wichtigkeit der Grippeimpfung liegt so mancher Bürger daneben. Fast jeder zweite Deutsche weiß gar nicht, gegen welche Krankheiten er überhaupt geimpft ist, wie eine weitere aktuelle Umfrage zeigt (3). Nur gut die Hälfte der Bürger achtet auf eine regelmäßige Auffrischung der eigenen Impfungen, die andere Hälfte misst der Auffrischung von Impfungen keine große Bedeutung bei.
Impflücke Keuchhusten
Während in Deutschland bereits seit 2001 eine Keuchhusten-Impfempfehlung für Risikogruppen besteht, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2009 allen Erwachsenen die einmalige Keuchhusten-Impfung bei der nächsten fälligen Tetanus-Diphtherie-Auffrischimpfung. Dennoch ist nur etwa einer von 20 Erwachsenen in Deutschland ausreichend gegen Keuchhusten geimpft. Mit fatalen Folgen: Rund 70 Prozent aller Keuchhustenfälle in Deutschland treten bei Erwachsenen auf. Die Erkrankung verläuft bei ihnen zwar oft relativ leicht, aber der Keuchhusten hält meist über mehrere Wochen an. Während dieser Zeit können die Erwachsenen Säuglinge infizieren, die noch nicht geimpft sind – und für diese kann der Infekt lebensbedrohlich verlaufen.