Kehlkopfersatz schenkt neue Stimme

Bisher bedeutete Kehlkopfkrebs für die Betroffenen den fast vollständigen Verlust der Stimme. Denn nach dem Entfernen des von bösartigem Tumorgewebe durchsetzten Organs konnten sich die Betroffenen bestenfalls noch im Flüsterton verständigen. Durch eine neue Methode können Ärzte nun die Sprachfähigkeit der Betroffenen erhalten: Die Mediziner formen aus dem Unterarmgewebe des Patienten einen neuen Kehlkopf. Etwa 25.000 Menschen leben in Deutschland ohne Kehlkopf.

Wird das Organ entfernt, muss eine neue Luftröhrenöffnung geschaffen werden, damit die Patienten atmen können. Das bedeutet, die Patienten können nach dem Eingriff nicht mehr über Nase oder Mund Luft holen, sondern müssen über ihr „Tracheostoma“, ihre künstliche Luftröhrenöffnung atmen.
Das Erzeugen von Sprache mit Hilfe ausgeatmeter Luft ist dann nicht mehr möglich. Um wieder sprechen zu können, lernten die Betroffenen bisher, Luft zu verschlucken und mittels der Speiseröhre zu sprechen.
Durch das Formen eines Kehlkopfersatzes aus Eigengewebe soll diese Umleitung der Luft überflüssig werden. Die Kehlkopfpatienten müssen zwar weiterhin über ein Tracheostoma atmen, das Sprechen kann aber dank des Ersatzes weiterhin über die Luftröhre erfolgen. Das bedeutet, die Betroffenen behalten ihre Stimme.
Selbst Modulationen der Lautstärke und der Höhe der Stimme sind mit dem Ersatz-Kehlkopf möglich.