Kein Kater mehr dank Alkoholersatz

Wissenschafter an der Universität in Bristol haben eine Kombination pharmazeutischer Wirkstoffe erdacht, die wie Alkohol entspannend wirken soll, allerdings ohne einen Kater zu erzeugen. Auch weitere unerwünschte Nebenwirkungen des Alkoholgenusses wie Torkeln oder Lallen sollen ausbleiben. Noch wurde der Wirkstoff-Mix allerdings nicht hergestellt.
Alkohol beeinflusst unsere Wahrnehmung, indem er an sogenannte GABA-A-Rezeptoren im Gehirn andockt. Alkohol entspannt und steigert die Geselligkeit. Allerdings treten bei fortgesetztem Genuss zunehmend auch unangenehme Wirkungen wie motorische Störungen, Koordinationsverlust und Aggressivität auf. Die bekannteste negative Folge ist der Kater am nächsten Morgen. Gegen ihn ist kein Kraut gewachsen. Ob Artischocken-Extrakt oder andere Mittelchen: Mediziner der Universität in Plymouth konnten vor wenigen Monaten belegen, dass die einzige Methode, einen Kater zu vermeiden, darin besteht, schlichtweg weniger zu Alkohol zu trinken.
Der neue Wirkstoff-Mix soll nun nur die erwünschten Wirkungen des Alkohols mit sich bringen. In ihm enthalten sind zum Beispiel Substanzen wie Bretazenil und Pagoclone, die auch zur Therapie von Angststörungen eingesetzt werden. Diese und andere pharmazeutischen Wirkstoffe des Alkoholersatzes sollen nur die GABA-A-Rezeptoren zu stimulieren, die beim Alkoholkonsum für Entspannung und Geselligkeit sorgen. Die GABA-A-Rezeptoren, die für die negativen Folgen verantwortlich sind, sollen indes inaktiv bleiben. Ob der Wirkstoff-Mix eines Tages auf den Markt kommt, hängt davon ab, ob die Pharmaunternehmen Interesse daran haben, in ein derartiges Produkt zu investieren.