Keine Zuzahlung mehr für günstige

Vom 1. Juli an dürften Patienten einige hundert rezeptpflichtige Medikamente in der Apotheke ohne Zuzahlung erhalten. Ständig sollen weitere hinzukommen. Möglich macht dies das am 1. Mai in Kraft getretene Arzneimittel-Spargesetz, das in der Pharma-Industrie einen echten Preiswettbewerb ausgelöst hat – und den Kunden ein Stück zum König macht.
So funktioniert es: Der Versicherte fragt seinen Arzt, ob das Medikament, das ihm verordnet werden soll, auch in einer zuzahlungsfreien Variante auf dem Markt ist. Für viele Erkrankungen gibt es nämlich eine Reihe praktisch gleich guter und wirksamer Präparate. Ein Hersteller, der sein Produkt 30 Prozent unter dem Festbetrag der Krankenkassen anbietet, erspart dem Endkunden, also dem Patienten, die gesetzliche Zuzahlung in der Apotheke. In Erwartung genau dieses Nachfrage-Verhaltens senken nun mehr und mehr Hersteller die Preise, um keine Marktanteile zu verlieren.
Die Versicherten, gerade solche mit einer Dauermedikation, haben doppelten Nutzen davon: Einmal sparen sie die Eigenbeteiligung von fünf bis zehn Euro pro Arzneimittel, zum zweiten entlasten sie die Finanzen der Krankenkassen und damit die Beitragssätze.
Eine Übersicht über alle zuzahlungsfreien Medikamente veröffentlichen die Krankenkassen zu Anfang Juli im Internet unter www.gkv.info. Die Liste wird alle zwei Wochen aktualisiert.