Künstliche Knochen

Amerikanische Chemiker sind dem Ziel, künstliche Knochen nachzubauen, ein Stück näher gekommen.
(jkm) - Knochengewebe ist nach den Zähnen die zweithärteste Substanz, die unser Körper produzieren kann. Seine Härte verdankt Knochen den Mineralien, die in kristalliner Form in den Knochenzellen eingelagert sind.
Die Knochenzellen sind aber kein totes Material, sondern bilden eine lebende Substanz, die sich bei Bedarf neuen Belastungen anzupassen weiß. Ihre Fähigkeit fasziniert zahlreiche Forscher, die gern künstliche Knochen nachbauen würden.
Chemiker der Northwestern University in Evanston, Illinois, sind diesem Ziel ein Stück näher gekommen. Im Magazin "Science" berichten sie von der Neuentwicklung synthetischer Peptide, auf denen Mineralien auskristallisieren können.
Die sich dabei entwickelnden Strukturen ähneln natürlichem Knochenmaterial. Die Peptid-Moleküle formieren sich von selbst zu Ketten, ihr Verbund wächst vergleichbar dem menschlichen Knochengewebe.
Zur Freude der Forscher vertragen sich die Petide auch mit dem natürlichen Knochenmineral Hydroxyapatit. Wird es den Peptiden in gelöster Form beigemischt, so kristallisiert es entlang der Molekülketten aus.
Die Peptide wären nicht nur als synthetische Knochen geeignet, meinen die Forscher. Sie glauben, auf dem Gerüst ließe sich auch anderes menschliches Gewebe züchten.