Löcher im Bauch, Schwamm im Busen

Neun von zehn Schönheitschirurgen in Deutschland sind ein Risiko für ihre Patienten. Das erklärte der Präsident der Weltgesellschaft für ästhetische Chirurgie (WASS), Dr. Werner Mang, gegenüber dem „P.M. Magazin“.
Mang, der selbst einer der bekanntesten Schönheitschirurgen in Deutschland ist, wendet sich darin vor allem gegen Teenie-Operationen und überflüssige Risiko-Eingriffe wie großflächiges Fettabsaugen. Jede 10. Operation, die Mang in seiner Klinik durchführt, sei unterdessen schon eine Wiederherstellungs-OP nach verpfuschten Eingriffen.
Und nun wird es gruselig: Besonders häufig seien abgestorbene Brustwarzen nach misslungenen Brustoperationen, Löcher im Bauch nach Bauchraffungen, halbseitige Gesichtslähmungen nach Facelift, Verbrennungen nach Laserbehandlung, Augenfehlstellungen und Sehbeschwerden nach Lidkorrekturen, Dellen wie bei einer Mondlandschaft nach Fettabsaugung, deformierte Nasen und fehlender Geruchssinn nach Nasenkorrekturen. Gelegentlich kommen dabei sogar kriminelle Machenschaften ans Tageslicht: Mang hat laut eigenen Angaben schon badeschwammähnliche Gebilde statt Silikonkissen im Busen von Patientinnen entdeckt.
Grund für die Warnung vor seiner eigenen Branche ist laut Mang, dass viele Schönheits-Operateure für diese Art von Eingriffen nicht ausreichend geschult seien. Gut ausgebildete Operateure erkennt man nach Angaben von Mang daran, dass auf dem Praxisschild „plastische Operationen“ oder „plastische Chirurgie“ steht. Nur diese beiden Titel seien von den Landesärztekammern vergeben und geschützt. Mang schätzt, dass maximal 100 der 1.000 bis 2.000 Schönheits-Operateure in Deutschland ausreichend für ihre Tätigkeit qualifiziert sind.