Mehr als ein Rauschmittel – Hanf

Lange nur als Einstieg in eine steile Drogenkarriere verurteilt, erlebt er in der letzten Zeit ein kleine Renaissance: der Hanf. Und zwar nicht als Droge, sondern auch als Heilmittel für verschiedene Krankheiten. Zumindest wird er als solcher diskutiert.

Er Der Hanf (Cannabis) gehört zu der Gattung der Hanfgewächse. Man unterscheidet den „gewöhnlichen“ Hanf (Cannabis sativa) von der Unterart „indischer“ Hanf (Cannabis sativa var. indica). Es handelt sich dabei um eine bis zu vier Metern hoch wachsende, getrennt geschlechtliche Pflanze.


Die halluzinogene Wirkung der Pflanze wird durch das Tetrahydrocannabinol hervorgerufen.
Daneben enthält die Pflanze aber noch eine Menge anderer Bestandteile. Wird nur das Harz aus den Drüsen der Blätter und Zweigspitzen der weiblichen Pflanzen verarbeitet, handelt es sich um Haschisch. Sind noch andere Pflanzenbestandteile enthalten, handelt es sich um Marihuana. Die Geschichte des Hanfes lässt sich bis in das dritte Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen. In China wurde die Pflanze keineswegs nur wegen ihrer berauschenden Wirkung angebaut, sondern auch zur Nutzung -- um daraus Papier, Kleidung oder Seile herzustellen. Auch heißt es, die erste Blue-Jeans wurde aus Hanf gewebt. Sie Die Medizin hat den Stoff schon etwa so lange für sich entdeckt wie es ihn gibt.

Die Liste der Indikationen ist heute und war damals genauso so schillernd und lang wie die Geschichte des fasrigen Gewächses. Und auch heute wird die Pflanze wieder wegen ihrer heilenden Kräfte hoch gekramt. Die Liste der damit zu behandelnden Leiden ist lang: Schmerzen, Migräne, Übelkeit, zur Therapie des Glaukoms ... Als besonders hilfreich erweist sich die „Droge“ bei der Bekämpfung der Nebenwirkungen während einer Chemo-Therapie, zur Behandlung von schwerem Asthma, bei HIV-Infektionen und bei Krämpfen bedingt durch Multiple Sklerose. In Amerika und Südafrika ist der Stoff bereits zugelassen, hier wird er in „fetten“ Lösungsmitteln (wie Ölen) gelöst als Medikament eingesetzt.