Menschliche Entwicklung: Eine Erbkrankheit

Was unterscheidet uns vom Affen? Die Frage, was dem Menschen zum Menschen macht, beschäftigt die Wissenschaftler seit langer Zeit. Zu einer überraschenden Antwort kam der Chirurg Hansell Stedman aus Philadelphia. Er nimmt an, dass ein Gen-Defekt die Entwicklung des Affen zum Menschen bedingt hat.
Bei Affen ist das Gen „MYH16“ aktiv. Es sorgt dafür, dass Proteine produziert werden, das für das Wachstum der starken Kiefermuskeln notwendig ist. Deswegen können Affen um ein vielfaches fester zubeißen als Menschen.
Denn bei uns Menschen ist dieses Gen defekt. Vermutlich trat diese Mutation vor 2,4 Millionen Jahren auf.
Die ersten Hominiden mit weniger kräftigen Kiefermuskeln hatten vermutlich ein schweres Los.
Sie konnten sich weniger gut wehren. Außerdem konnten sie nicht die gleiche Nahrung kauen, wie ihre Artgenossen.
Dafür war ihr Schädel dank des schmächtigeren Gebisses flexibler und dehnbarer.
Das Gehirn konnte wachsen. Langsam lernten die Ur-Menschen dadurch, Werkzeuge zu gebrauchen und sich untereinander zu verständigen. Heute ist das menschliche Gehirn dreimal größer als das eines Menschenaffen.
Dafür können wir nicht mehr so kräftig zubeißen.