Neuer Therapieansatz bei Tumoren

Der Ansatz ist so einfach wie wohl wirkungsvoll: Der Tumor wird einfach ausgehungert. Das ist eine der bisher hoffnungsvollsten Ansätze bei der Therapie der Karzinome. Bei einer Wundheilung ein ganz natürlicher Prozess: In das verletzte Gewebe sprießen neue Gefäße ein, um das heilende Fleisch mit Nährstoffen zu versorgen. Bei einem Tumor ist das genauso.
Auch er möchte etwas zu ‚essen‘ haben.
Und dabei ist er sogar besonders gierig. Nicht umsonst bezeichnet man eine Tumorerkrankung als zehrend.
Verantwortlich für die Gefäßneubildung ist ein bestimmter Wachstumsfaktor im Körper. Und eben diesen haben die Wissenschaftler mit einem anderen Stoff, einem Gegenspieler, gehemmt. Erste Tests mit der neuen Substanz waren so erfolgreich, dass das Zulassungsverfahren beschleunigt wurde. Clemes Unger, Professor an der Freiburger Klinik für Tumorbiologie hofft, das Mittel komme 2004 auf den Markt.
Allerdings dämpfte er auch zu großen Optimismus. Bisher spreche nicht jeder Patient auf diese Therapie an. Auch sei unklar, ob ein Tumor damit vollständig geheilt werden könne. Dennoch: „Vielleicht gelingt es uns, den Tumor dann wie ein chronische Krankheit behandeln zu können.“