Prävention beim Golf

Auf dem Putting Green ein paar Bälle einlochen - und dann eine Runde auf dem Rasen drehen: Golfspielen ist entspannend, erholsam und gut für die Fitneß. Die Bewegung an der frischen Luft beugt Herz- und Kreislauferkrankungen vor, der Muskel- und Fettstoffwechsel werden aktiviert und die koordinativen Fähigkeiten trainiert. Über 400 000 Golfspieler haben in Deutschland bereits diese Sportart für sich entdeckt.
Beim Golfen ist vor allem Ausdauer gefragt. Während einer 18-Loch-Runde legen die Spieler bis zu zehn Kilometer zurück. Dabei verbrennt der Körper etwa 330 Kilokalorien Fett, sagt Dr. Folker Boldt vom Landesinstitut für Sportmedizin in Berlin Im Vergleich dazu liegt der Fettumsatz etwa während einer Stunde Tennis deutlich niedriger.
Herzfrequenz und Blutdruck steigen auf dem Platz moderat an.

Golfen zählt zwar zu den Sportarten, die bis ins hohe Alter ausgeübt werden können, doch es gibt auch einige Risiken, so der Orthopäde Wolfgang Lemken vom "TheMedGolf®Institute" in Neuss.
Durch die schwungvolle Schlag-und Drehbewegung werden Wirbelsäule, Schultern, Hüften, Knie- und Handgelenke kurzfristig stark belastet.
40 Prozent aller Freizeitgolfer haben Rücken- und Handgelenkprobleme, Ellbogen- und Kniebeschwerden. Damit es gar nicht erst soweit kommt, hier einige Tips der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin:

  • Anfänger sollten gesundheitliche Risiken mit einem sportmedizinischen Check-up abklären.
  • Die richtige Technik gehört zur Prävention: Wer die Schwünge unter fachlicher Anleitung trainiert, kann Verletzungen vorbeugen. "Schlagweite und Präzision des Golfspiels werden in erster Linie durch Koordination und Flexibilität und weniger durch die Kraft bestimmt", so der Sportmediziner Boldt.
  • Dehnübungen vor jeder Golfrunde.
  • Gegen Dehydratation und Hypoglykämie viel Trinken und Kohlehydrate zu sich nehmen.
  • Je nach Witterung nur mit Kopfbedeckung und Sonnenschutz auf den Platz.
  • Zur Vorbeugung gegen Rückenschmerzen und zur Prävention von Fehlbelastungen durch muskuläre Ermüdung hilft oft bereits ein Ausgleichstraining mit kräftigenden Übungen für die Schulter- und Rumpfmuskulatur.
  • Wegen des geringen aeroben Trainingseffektes eignet sich Golfspielen nur bedingt zur kardialen Prävention und Rehabilitation. Infarktpatienten empfehlen Sportmediziner ein dosiertes Ausdauertraining.
  • Menschen mit Bluthochdruck sollten auf Wettkämpfe mit hoher psychischer Beanspruchung besser verzichten.
  • Hüftendoprothesenträger sollten die Drehbewegung beim Schwung verkürzen und eine ausgeprägte Rechts-Links-Bewegung mit starker Belastung des linken Hüftgelenks vermeiden.