Unfälle oft durch Müdigkeit bedingt

Müdigkeit ist einer der Hauptgründe für menschliches Versagen und auch für schwere Unfälle in Verkehr oder am Arbeitsplatz. Menschen, die schlecht schlafen, verursachen bis zu sieben Mal mehr Unfälle als Gesunde. Das zeigte eine in den BG Kliniken Bergmannsheil durchgeführte Studie: Patienten, die schnarchen, wiesen bei Tests im Fahrsimulator eine erhöhte Unfallneigung auf. Unter Therapie normalisierte sie sich wieder.
Mindestens zwei Prozent der Frauen und vier Prozent der Männer zwischen 30 und 60 Jahren leiden am so genannten Schlafapnoe-Syndrom: Während sie schlafen, fallen ihre oberen Atemwege zusammen, so dass die Schläfer einen ständigen Sauerstoffmangel erleiden. Der Schlaf ist dann nicht erholsam und die Patienten sind den ganzen Tag müde. Eine einfache Therapie kann helfen: Eine Atemmaske hält während des Schlafs die Atemwege frei – Reaktionsfähigkeit und Aufmerksamkeit der Patienten bessern sich und somit auch ihre Fahrtüchtigkeit. „Im Augenblick gibt es aber noch keine sichere Grundlage für Empfehlungen, ab wann Schlafapnoe-Patienten nach Beginn der Therapie wieder Auto fahren sollten“, erläutert Dr. Maritta Orth von der Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, die die Studien gemeinsam mit der Neurologischen Klinik durchführt. Die Spezialisten vermuten aber, dass die Behandlung schnell hilft: In der aktuellen Studie ermitteln sie die Fahrtüchtigkeit von Patienten, die seit 14 Tagen therapiert werden, im Vergleich mit gesunden Probanden.