Lesen und Schreiben lernen

In zahlreichen Schulen wird die Methode des „freien Schreibens“ angewandt, um Grundschülern das Lesen und Schreiben beizubringen. Das Prinzip ist einfach: Die Kinder dürfen die Wörter so schreiben, wie sie wollen. Eine Korrektur gibt es nicht. Ob Kinder mit dem „freien Schreiben“ besser lernen oder nicht, ist umstritten.
Die Kritiker der Methode betonen, dass es vielen Kindern schwer fällt, sich nach dem freien Schreiben irgendwann doch an Regeln zu gewöhnen. Denn spätestens in den höheren Klassen müssen die Kinder lernen, sich an die deutsche Rechtschreibung zu halten. Bis dahin haben viele von ihnen aber schon ganz andere Schreibweisen entwickelt, schreiben „Tieger“ statt „Tiger“ oder „wida“ statt „wieder“.
Das Umgewöhnen von der selbst kreierten zu der korrekten Orthografie kann mit massiven Lernproblemen einhergehen. Viele Eltern müssen mit ihren Kindern die richtige Schreibweise immer wieder üben, und in der Schule machen die Kinder Fehler über Fehler.
Das Argument für das freie Schreiben liegt hingegen darin, den Kindern beim Schreibenlernen die Angst vor Fehlern zu nehmen und sie dazu zu bringen, unverkrampft „drauflos“ zu schreiben.