US-Militär: Neuroenhancement durch Strom im Helm

Die Idee, die Leistungsfähigkeit des Menschen mit Hilfsmitteln zu steigern, ist nicht neu. Beispielsweise wurden Soldaten im zweiten Weltkrieg Medikamente mit dem Wirkstoff Methamphetamin verabreicht, das Hunger- und Müdigkeitsgefühle unterdrückt. Neben chemischen Substanzen können elektrische Impulse genutzt werden, um die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit eines Menschen künstlich zu verbessern. Eine Methode dieses „Neuroenhancements“ ist die „Transcraniellen Magnetstimulation (TMS)“. Über eine kleine Spule wird dabei ein magnetisches Feld erzeugt. Sobald durch die Spule Strom fließt, bildet sich das Magnetfeld. Bringt man die Spule in der Nähe des Kopfs an, stimuliert das Magnetfeld die Nervenzellen im Gehirn.
Auf diese Weise lässt sich die Konzentrationsfähigkeit erhöhen. Bei US-Soldaten wurden Helme mit einer Elektrospule bereits eingesetzt. Es zeigte sich, dass sie in Simulationen höhere Aufmerksamkeitsleistungen erzielten, zum Beispiel, wenn sie virtuelle Flugzeuge lotsen mussten.
Kritiker warnen allerdings davor, dass die TMS auch negative Folgen haben könnte, zum Beispiel einen Einfluss auf das Risikoverhalten und die Urteilsfähigkeit hat.