Warum Handys nerven

Längst ist das Handy aus unserer alltäglichen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Es ist normal, ständig erreichbar zu sein, und Telefonate werden fast überall geführt, ob in der Fußgängerzone, an der Bus-Haltestelle oder im Zug.
Viele Menschen, die Gespräche anderer zufällig mithören, fühlen sich genervt. Aber warum wirkt ein mitgehörtes Telefonat unangenehm, während uns Unterhaltungen anderer Menschen von Angesicht zu Angesicht kaum stören? Dieser Frage ist ein britisches Forscherteam in einem Feldexperiment auf den Grund gegangen. In ihrer Befragung von Zugpassagieren fanden sie heraus, dass unbeteiligte Fahrgäste Telefongespräche als deutlich unangenehmer einstuften als direkte Unterhaltungen zwischen anderen. Die Erklärung sehen die Wissenschaftler in der Tatsache, dass Unbeteiligte, die ein Telefonat zufällig mithören, nur das Sprechen einer Seite wahrnehmen können. Unbewusst versuchen sie aber, das Gespräch in Gedanken um die „fehlenden“ Teile zu ergänzen. Das erfordert sehr viel Aufmerksamkeit und macht es dadurch schwer, einfach wegzuhören.